Aktuell sieht die Fassade des ehemaligen Kinocenter Selb trist und wenig einladend aus. Mit Wiedereröffnung des neuen SPEKTRUM SELB wird sich das komplett verändert haben. Bis das aber der Fall ist muss erst noch umfänglich umgebaut werden. Dafür laufen die technischen Detailplanungen zwischen Architekt, Ingenieurbüros und den Mitarbeitern der Stadt Selb auf Hochtouren. Anfang nächsten Jahres soll der Umbau starten.

Bis dahin bringt die neue Schaufenstergestaltung etwas Farbe und Leben in die Poststraße. Und auch an ein Gerüst lassen sich die Planen problemlos anbringen. Produziert hat die Plakate eine Druckerei aus Selb.

Es lohnt sich also schon vor der Wiedereröffnung am Kino vorbeizugehen.

Hallo!

 

„Aufgrund der Corona Pandemie mussten die zuständigen Kollegen in Bayreuth natürlich andere Themen priorisieren“, erklärt Ulrich Pötzsch, Oberbürgermeister der Stadt Selb, die Wartezeit auf die Förderzusage und fügt hinzu: „ich freue mich, dass wir jetzt die Planung für den Umbau zum Designcafé vorantreiben können“.

Ursprünglich sollte sich der Umbau rein auf eine Verschönerung des Foyerbereichs beschränken. Die in Aussicht gestellten Fördermittel ermöglichen es nun eine umfassende Sanierung im gesamten Kinogebäude vorzunehmen. Das umfasst Elektroinstallationen, Heizung- und Lüftungsanlage, aber auch die Gebäudefassade wird energieeffizient gestaltet. „Wichtig ist uns auch, dass jeder das zukünftige Kino ohne Hürden besuchen kann.“ führt Helmut Resch, Leiter des Bauamts der Stadt Selb, die Planungen aus. So entsteht im Erdgeschoss ein zusätzliches, barrierefreies WC, eine Rampe sorgt für den ungehinderten Zugang zum Gebäude.

Im Fokus steht nun eine erste Aufwandsschätzung von Seiten der Ingenieurbüros auf die anschließend ein seriöser Zeitplan für Umbau und Wiedereröffnung aufbaut.

Trotz dieser Verzögerung beim Umbaustart, gibt es im Hintergrund viele Aufgaben zur Vorbereitung des zukünftigen Betriebs. So wurde u.a. ein Name und das visuelle Erscheinungsbild für das neue Kino entwickelt. Das wird am 22. Juli in der öffentlichen Stadtratssitzung vorgestellt.

Ulrich Pötzsch, Oberbürgermeister der Stadt Selb: „Neu ist nicht nur die Eingliederung in die kommunale Verwaltung, sondern auch das zukünftige Angebot wird sich vom bisherigen unterscheiden: Im SPEKTRUM SELB möchten wir nicht nur regelmäßig Filme zeigen, sondern bieten mit dem integrierten Designcafé und ergänzenden Kultur-Veranstaltungen ein abwechslungsreiches Programm. Der neue Name bringt diese Vielfalt treffend auf den Punkt.“

Das Logo besteht aus zwei verschiedenfarbigen Quadraten, die durch ihre teilweise Überlappung eine weitere Farbe erzeugen. Dieser Effekt symbolisiert den neuen Namen, steht aber auch für die drei Hauptbereiche im SPEKTRUM SELB. Das Logo stellt den Namen ins Zentrum, direkt daneben platziert sorgt der Namens-Zusatz KINO. KULTUR. Café. für eine klare Orientierung beim Angebot. Insgesamt ist das Markenzeichen klar und strukturiert aufgebaut und passt dadurch zum minimalistischen Stil des geplanten Designcafés. Die Anmutung sowie Farbwahl lehnen sich an die bisherigen Werbemittel der Stadt Selb an. „Diese Verbindung sollte auf jeden Fall gegeben sein,“ erläutert Jennifer Ruckdeschel die Gestaltungs-Anforderungen, „dennoch haben wir einen Look erhalten, der dem SPEKTRUM SELB ein prägnantes Gesicht verleiht und auch für sich stehen kann und soll.“ Auch die Verständlichkeit des neuen Namens war eine der Vorgaben: „Beim Namen haben wir Wert darauf gelegt, dass er für möglichst alle BürgerInnen gut zugänglich ist. Darum haben wir uns für einen deutschen Namen entschieden, der auch im Tschechischen oder Englischen verstanden wird.“ so Ruckdeschel.

Entwickelt wurde das Corporate Design von eine Bayreuther Werbeagentur. Diese stellte in einer Wettbewerbspräsentation erstmals ihre Ideen für den neuen Look vor. Die finale Agentur-Auswahl traf eine Jury in der u.a. Mitglieder des Stadtrates als Repräsentanten der Selber Bevölkerung vertreten waren. Die Agentur soll als langfristiger Partner die Kino Vermarktung bei Spezial-Themen unterstützen und ist aktuell auch an der Realisation einer Website für das SPEKTRUM SELB beteiligt.

Die SchulKinoWoche ist insgesamt ein wichtiger Baustein bei der Neuausrichtung des Kommunalen Kinos. Die Leitidee sieht eine enge Verzahnung mit sämtlichen Anspruchsgruppen vor: Privatpersonen, Unternehmen, Institutionen und Vereine aus Selb sollen gleichermaßen vom Kino profitieren und integriert werden. Das Kino soll u.a. für die ortsansässigen Schulen und insbesondere für die LehrerInnen mit ihren Schulklassen einen Mehrwert schaffen. Die SchulKinoWoche ist dabei nur ein Teil, der zukünftig um weitere Angebote ergänzt wird. Auch die Kooperation mit dem JAM ist im Sinne der Leitidee und zeigt den Gewinn einer guten Vernetzung. Gerade bei der inhaltlichen Ausgestaltung macht die Zusammenarbeit ein breiteres Angebot für das Publikum möglich. So findet die SchulKinoWoche in diesem Jahr im Zuge der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Passend zu dieser Initiative der Stiftung gegen Rassismus beschäftigen sich die gezeigten Filme mit den Themen Anderssein, Respekt und Selbstbestimmung. Im Anschluss an zwei Filme bieten die pädagogischen Fachkräfte des JAM einen Workshop an, der die eigenen Vorurteile spielerische zum Vorschein bringt und zur Diskussion anregt.

Die SchulKinoWoche ist ein Projekt der VISION KINO gGmbH und findet jedes Jahr bundesweit in Zusammenarbeit mit den lokalen Kinos statt. Ziel ist es, auf vielfältige Art und Weise eine Auseinandersetzung mit dem Medium Film als Kultur- und Bildungsgut anzuregen. Die Filmreihe richtet sich ausschließlich an Lehrkräfte und ihre SchülerInnen und angeboten werden nur Filme, die genau auf den Unterricht und Lehrplan abgestimmt sind.

In Selb werden insgesamt sechs Filme für die Jahrgangsstufen 1 bis 13 gezeigt. Die Filmvorführungen finden jeweils an den Vormittagen vom 23.-27. März 2020 im JAM und zu einem ermäßigten Eintrittspreis von 3,50 Euro pro SchülerIn statt.

Groß war die Überraschung der Filmfans, als sie sich im Anschluss selbst in die Welt von Pettersson und Findus begeben konnten. Mit nur einem Klick „zauberte“ Max Körner, Filmemacher und Vorsitzender des Fördervereins Kino Selb e. V., die Kinder vor die Filmkulisse. Möglich machte das ein sogenannter Greenscreen, eine grüne Leinwand auf die sich alle möglichen Hintergründe projizieren lassen. Das Ergebnis: Es sieht so aus als wäre der Fotografierte vor der Wand mittendrin im Hintergrundgeschehen. In diesem Fall in einer Filmszene aus Pettersson und Findus.

Der besondere Clou: Am Ende konnten die Kinder ihre Bilder ausgedruckt mit nach Hause nehmen. Eine schöne Erinnerung an den Weihnachtskinderfilm, der mit freundlicher Unterstützung des Kommunalen Kinos Selb gezeigt werden konnte.

Der Förderverein Kino Selb e. V. besteht aus Cineasten, Filmliebhabern und Freunden von Kunst und Kultur und hat es sich zum Ziel gemacht das zukünftige Kommunale Kino Selb zu unterstützen. In diesem Fall mit einer tollen Aktion zum Kinder Weihnachtsfilm.

Mehr zum Förderverein Kino Selb e. V.

Wechselnde Ausstellungen sollen einen einzigartigen Erlebnisort schaffen, der sich durch die Variation immer wieder neu erfindet. Um den einzelnen Exponaten genügend Raum zu geben und sie bestmöglich in Szene zu setzen soll der grundlegende Gestaltungsansatz reduziert und minimalistisch gehalten sein, um als weiße Leinwand für die Ausstellungsstücke zu dienen.

Diese Idee findet auch bei der Regierung von Oberfranken Anklang und es besteht die Möglichkeit einer Förderung. „Wir begrüßen diese positive Entwicklung sehr, allerdings bedeutet das auch, dass Baumaßnahmen erst mit Eingang eines Förderbescheids starten können. Das wiederum verändert unseren ursprünglichen Zeitplan“ führt Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch aus. Aktuell läuft die umfassende Antragsstellung. Erst mit positiver Rückmeldung kann der Umfang des Umbaus konkretisiert und ein detaillierter Zeitplan erstellt werden. Die Wie-dereröffnung im Frühjahr 2020 kann daher nicht wie geplant erfolgen, ein konkreter Termin für den Neustart des Selber Kinos zu diesem Zeitpunkt noch nicht kommuniziert werden.

Die Grenzland-Filmtage (GFT) Selb werden aber auch 2020 wieder stattfinden. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung hat der Filmtage-Vorstand bereits eine Übergangslösung gefunden: Das Rosenthal Theater und die Musikschule Selb werden im April 2020 die Spielstätten des 43. internationalen Festivals sein. „Auch wenn das für das Team mit nicht unerheblichem Mehraufwand verbunden ist, sind wir froh eine solch attraktive Alternative zum Kino gefun-den zu haben“ erklärt Dagmar Franke, Vorsitzende der Grenzland-Filmtage Selb, „dennoch ist das Kino unsere Festival-Heimat und mit seiner Atmosphäre und vor allem der hochwertigen Kinotechnik nicht zu ersetzen.“

Um die Selber Bevölkerung auch in der Zwischenzeit mit Kinoprogramm zu versorgen, arbei-tet die Stadtverwaltung gerade an einem Übergangs-Kinoprogramm. Eine gute Nachricht gibt es aber schon jetzt: Im Frühjahr 2020 holt das Kommunale Kino Selb wieder die Schulkinowochen nach Selb.

Um alle auf den gleichen Wissensstand zu bringen, wurde zunächst das grundlegende Konzept nochmal vorgestellt. Dann ging es aber auch schon in die Gruppenarbeit. Hier sollte das Überthema „Kommunales Kino FÜR Selb, VON Selb“ in 4 Themenbereichen mit Leben gefüllt werden: Was kann das Kommunale Kino FÜR Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Institutionen bieten und was kann VON diesen Interessengruppen für das Kino getan werden. In 5er Gruppen wurden die einzelnen Themen bearbeitet. Dabei ging es sehr bunt zu: Es wurde diskutiert, geschrieben, aber auch gebastelt und geklebt. Im Anschluss präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse den anderen Workshop Teilnehmern.

Von Incentives für Unternehmen, über eine Lesenacht im Kino, bis hin zu Firmen-Sponsorings von Geschirr für das Bistro – die Fülle an Ideen war beeindruckend. Und trotz aller Kreativität verloren die Teilnehmer doch die Realisierbarkeit der Maßnahmen nicht aus den Augen. Es wurden ganz konkrete Ansätze entwickelt, wie  man Unternehmen, Einzelpersonen, Vereine und Institutionen einbinden kann. „Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Ideen in der Kürze der Zeit zustande gekommen sind“ so Jennifer Ruckdeschel, „wenn wir nur einen Teil davon umsetzen, haben wir viel erreicht!“

Bei der gemeinsamen Runde am Ende gaben alle Teilnehmer/-innen nochmal ihre Eindrücke und Highlights aus dem zurückliegenden Workshop zum Besten: Beeindruckt zeigte sich die Mehrheit von der Vielfalt an Ideen, die in der kurzen Zeit zustande gekommen sind. Besonders wertvoll empfanden die Teilnehmer auch die bunt gemischte Zusammensetzung der Gruppe: Vertreter aus dem Jugendbeirat, Mitglieder der Grenzland-Filmtage, Stadtratsmitglieder, kinobegeisterte Bürger, ob älter oder jünger, arbeiteten zusammen und ermöglichten dadurch die unterschiedlichsten Blickwinkel auf das Thema. So ging ein erfolgreicher und produktiver Workshop zu Ende. Auch zukünftig sind ähnliche Formate geplant, bei denen die Unterstützung und Beteiligung der Bürger gefragt ist.

Allen voran Jennifer Ruckdeschel, die sich schon im Herbst 2017 an Oberbürgermeister Pötzsch wandte, um ihm ihr erarbeitetes Konzept eines Kommunalen Kinos unter der Leitidee „Kino FÜR Selb, VON Selb“ vorzustellen.

Das Konzept sieht vor, einen Mehrwert für sämtliche Interessensgruppen zu bieten. Dabei soll eine kulturelle Begegnungsstätte entstehen, die zum Verweilen einlädt, Raum bietet für Arthouse-Filme und Popcorn-Kino aber in der auch Kleinkunst oder Sportübertragungen eine Heimat finden können. Der Fokus liegt in den kommenden Wochen vor allem auf der Planung der Umbaumaßnahmen im Kino Selb. Diese sind zwar frühestens für das 2. Quartal 2019 angedacht, bedürfen aber schon jetzt intensiver Vorbereitung.

Im Mai 2018 entschied sich der Stadtrat das Konzept in großen Teilen anzunehmen und Jennifer Ruckdeschel für die zukünftige Betriebsleitung einzustellen. Seit Mitte Juli ist die gebürtige Helmbrechtserin nun in der Stadtverwaltung beschäftigt. Als ehrenamtliches Mitglied des Organisationsteams der Grenzland Filmtage war die Marketingfrau auch schon regelmäßig im Kino vor Ort: „Das Kino ist ein Rohdiamant, den es zu schleifen gilt“, so Jennifer Ruckdeschel, „und für eine Stadt wie Selb, die sich gerade in einer Aufbruchsphase befindet nicht wegzudenken“.

Das Feedback, das Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen seit der Entscheidung für das Kino erreicht hat, ist durchwegs positiv. Nicht zuletzt die Gründung eines Fördervereins für das Kommunale Kino zeigt, dass die Selberinnen und Selber ihr Kino weiterbetreiben und unterstützen wollen.

„Dieser Unterstützungswille ist entscheidend, dass das Kino zu einem Erfolg werden kann“ bekräftigt Oberbürgermeister Pötzsch. „Aus diesem Grund möchten wir auch die Selber Bürgerinnen und Bürger ganz aktiv an der Gestaltung des Kinos beteiligen.“ Hierzu wird es noch im August einen Workshop geben. Natürlich sind alle Unterstützer und interessierten Bürger-/innen eingeladen sich aktiv in die neue Ausrichtung einzubringen. Der genaue Termin und Veranstaltungsort wird zeitnah über die Website und die sozialen Medien der Stadt Selb sowie der lokalen Presse bekannt gegeben.